Gaskal Wolfbruder, Häuptling des Thunderlord Clans genoss die frische Meeresbrise, die die Banner und Wappenröcke seiner Clanbrüder und Schwestern imposant flattern ließ. Zufrieden beobachtet er wie sich nach und nach sein Clan auf dem Thandol Übergang versammelte. Er konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, nun, da der bisher größte Sieg seines Clans gegen die Menschen, so greifbar schien.
Es war reiner Zufall gewesen, dass als die Verlassenen von Tarrens Mühle ein paar Bauern gefangennahmen, Gaskal auch anwesend gewesen war. Er wusste, dass dies eine einmalige Chance war, mehr über die aktuellen Pläne der Menschen und ihrer Verbündeten zu erfahren. Die Wachen der Verlassenen ließen sich leicht bestechen, ihre Gier nach Gold endete selsbt mit dem Untotendasein nicht. Die gefangenen zuckten leicht zusammen, als der Orc, der selbst unter seines gleichen also groß galt, das Zimmer im oberen Stockwerk des Gasthauses betrat. Die Gesichter der Gefangen verfinsterten sich, und trotz spiegelte sich auf ihnen wieder, aber Gaskal wusste, dass er diesen Trotz bald brechen würde. Die Verlassenen hatten nur eine Bedingung gestellt, er durfte die Gefagenen auf keinen Fall töten...aber das musste er auch nicht. Er hatte oft genug an Folterungen während des 2. Krieges zugesehen, und danach in Gefangenschaft zu oft welche ertragen müssen...von diesen Erfahrungen profitierte er jetzt.
Als er 3 Tage und 2 Nächte später das Gasthaus wieder verließ wusste er alles, was er wissen musste, und noch mehr...
Seine beiden Hände ruhten auf seinem riesigen Kriegshammer, der mit dem aus schwarzem gefertigten Steinkopf, auf dem weiß-grauen Stein des Übergangs ruhte. Wenn alles nach Plan verlief, würde sich der helle, geglättete Stein bald rot verfärben. Wochenlang hatten er und seine militärischen Berater immer wieder Reisen zum Thandolübergang gemacht, und versucht eine bestmögliche Schlachttaktik zu planen. Der Plan sah vor, dass sie den Flüchtlingszug auf der Brücke umstellten, ohne eine Möglichkeit zur Flucht. Dazu bildeten sie 2 Gruppen, um zuerst den Flüchtlingszug zu stoppen, während die zweite Gruppe den Rückzugsweg abschneiden sollte. Um eine völlige Einkesselung möglich zu machen, hatte der Häuptling befohlen, auch die Peons des Clans mitzunehmen, um so die Reihen zu stärcken. Die Peons, die sonst zu nichts zu gebrauchem waren, als zu harter, körperlicher Arbeit, sollten an diesem Tag zum ersten Mal erfahren was es hieß, an einem wildem, tosendem Kampf teil zu nehmen. Trotzdem waren diese zusätzlichen Krieger hart erkauft, da ihnen viel an militärischer Disziplin fehlte, und sie den Clan auf seinem langen Marsch vom Zeppelinturm in Tirisfal, bis ins Arathihochland sehr aufhielten. Sie waren es nicht gewohnt in voller Rüstung und schwer bewaffnet, im Laufschritt einen halben Kontinent zu durchqueren, aber ihr Häuptling trieb sie an mit Verpsrechungen einer großen Schlacht und eines großen Sieges.
Gaskal Wolfbruder ließ den Kopf seines Hammers voller Wucht gegen den weißen Stein des Übergangs niedergehen, worauf ein lauter Knall entstand. Kleine Bruchstücke des Übergangs brachen ab, und flogen ein paar Schritt vom Ort des Einschlags weg. Die Krieger des Clans verstummten sofort, und mit voller Kampfeslust erwarteten sie die Worte ihres Häuptlings: "Thunderlords, die Zeit unserer Rache ist gekommen!" Jubel brandete auf. "Noch am heutigen Abend wird ein Flüchtlingszug aus dem Hüglland diese Brücke passieren. Er besteht aus den Menschen, die noch vor einigen Jahren als Wachen in der Burg Durnholde udn den anderen Internierungslagern dienten, in denen Thrall und unser ganzes Volk eingesperrt und erniedrigt wurde! Sie flüchten jetzt vor der Geißel, aber wir werden sie nicht in die sicheren Mauern Stormwinds fliehen lassen! Und ja, es ist auch eine bewaffnete Eskorte bei ihnen. Es wird also ein ehrenhafter Kampf!" Erneuter Jubel. "Tötet die Eskorte sofort aber Frauen, Kinder und Alte werden vorerst verschont..." Gaskal konnte Enttäuschung auf einigen Gesichtern lesen. Viele aus seinem Clan erinnerten sich noch zu gut, an die Tage der alten Horde, als Orcs keine Worte wie "Gnade" kannten. Doch ihre Gehorsam würde sie schon zurückhalten, auch wenn sie drohten im Blutrausch zu versinken, das hoffte er wenigstens...
Wärend der Häutpling der Thunderlords noch den Schlachtplan erklärte, und die Krieger auf verschiedene Posten wies, näherte sich die Eskorte aus dem Sumpfland. Er bemerkte sie erst, als sie schon auf dem Thandol Übergang angekommen waren. Er verfluchte sich selbst für seine Dummheit. Warum hatte er keine Späher ausgesandt?...soetwas lernte jeder Welpe noch bevor er zu voller Größe herangewachsen war.
Die Vorfreude auf die Schlacht hatten ihn unvorsichtig werden lassen. Auf Seiten der Menschen wurden Befehle gerufen. Er bemerkte, wie die Krieger seines Clans nach ihren Waffen griffen und sich ihre Muskeln anspannten. Aber es war noch zu früh...er wusste wenn sie jetzt die Eskorte töten würden, wäre ihr Plan gescheitert. Sturmwind würde nach dem scheitern der ersten Eskorte einfach eine weitere schicken, um die Flüchtlinge zu geleiten, doch der Thunderlord Clan wurde bei anderen Schlachten gebraucht, und konnte es sich nicht leisten, auf Dauer den Übergang zu besetzen.
Jetzt bellte Gaskal seinerseits Befehle, und befahlt seinen Kriegern sich in den Räumen innerhalb der Brücke zu verstecken um so die Menschen passieren zu lassen. Er wusste, für den Rückweg würde ihnen keine andere Route übrig bleiben, als über die Brücke nach Azeroth zu gehen...
Nachdem die Eskorte abgezogen war, kam der Clan aus ihren Verstecken wieder hervor. Der Überraschungseffekt war dahin, aber der Clan war starck und zahlreich...sie konnten noch einen Sieg davon tragen. So nahm jeder wieder seinen Posten ein, und wartete auf dei Rückkehr der Eskorte mit den Flüchtlingen.
Stunde um Stunde verging, aber nichts regte sich. Gaskal hatte Späher ausgesandt, die ständig die Straße durchs Arathihochland kontrollierten. Doch sie kehrten immer wieder ohne Meldung zurück. Was war passiert? Verschanzten sich dei Menschen in ihrer Siedlung aus Angst? Oder hatten sie Schiffe beordert, die sie abholen sollten? Unruhe machte sich unter den Kriegern breit....Orcs waren nicht dazu geschaffen, zu warten. Letzendlich entschied Gaskal den Überfall abzubrechen...er war nicht bereit Tag um Tag zu warten, aber vor allem bestand die Gefahr, dass seine Krieger untereinander Streit anfangen würden, oder die Stärcke und Führungskompetenz ihres Häuptlings in frage stellten.
Der Rückweg durch das Arathihochland war von Enttäuschung und sich anstauender Aggressivität seiner Krieger geprägt. Gaskal wusste, dass seine Krieger ein Ventil für ihre Kampfeslust brauchen würden, ansonsten würden sie auf dem weiten Weg nach Tirisfal, velleicht Kämpfe untereinander anfangen.
Gaskal ließ seinen Blick über den Thoradins Wall schweifen, asl einer seiner Späher Traak, seinen hechelnden, schweißnassen Reitwolf vor ihm zum Stehen brachte. "Am Tor des Thoradinswall hat sich eine Gruppe der Flüchtlinge eingefunden!" Der Häuptling der Thunderlords nahm die Neuigkeiten zufrieden entgegen, velleicht würde der Thunderlord Clan heute noch eine Schlacht bestreiten...
Als der Clan am Wall ankam, konnte man schon von weiten sehen, dass sich dort nicht der gesamte Flüchtlingszug versammelte hatte, sondern nur ein Teil. Irgendwas musste sie versprengt haben. Gaskal gab das Zeichen zum Umzingeln. Die Thunderlord Krieger schwärmten aus, und auch Gaskal treib seinen Wolf zu einem höheren Tempo aus.
Die Menschen machten keinerlei Versuche zu flüchten, ob aus dem Schock heraus, plötzlich sovielen Orc gegenüber zu stehen, oder aus Hoffnungslosigkeit, konnte Gaskal nicht sagen. Es war ein leichtes sie zu umzingeln.
Die Krieger des Clans schienen von neuer Kraft beflügelt, knurrten und grunzten aufgeregt, jetzt, da Blutvergießen in Sicht war. Gaskal ließ nochmal seinen Blick über die Flüchtlinge schweifen...es hätten mehr sein müssen...und wo war die Eskorte abgeblieben?
Traak, der erahnte, welchen Befehl sein Häuptling geben würde, versuchte ihn noch davon abzubrigen: "Es liegt keine Ehre, in diesem Sieg. Soll de THunderlord Clan dafür bekannt sein, das Blut von Bauern und Frauen zu vergießen?"
Tief in seinem herzen wusste wie Recht sein Späher hatte, doch wusste er ebenso, dass wenn er die Hände seiner Krieger ein zweites Mal zurückhalten sollte, er Blutvergießen innerhalb seines Clans riskieren würde.
"Tötet sie!" Die kleine Gruppe der Menschen fielen innerhalb weniger Augenblicke....